Romantik trifft Wellness

Eingebettet in die imposante Bergwelt der Dolomiten liegt hoch über dem Eisacktal der malerische Ort Völs. Direkt am Kirchplatz mit seinem mittelalterlichen Flair steht das Romantik Hotel Turm, das seit drei Generationen in bester Turmwirt-Tradition von der Familie Pramstrahler geführt wird. Die Ursprünge des "Turms", so erzählt Juniorchef Stefan Pramstrahler, gehen auf das 13. Jahrhundert zurück, wobei das Gebäude im Laufe der Jahrhunderte mal als Gerichtshof, mal als Gefängnis und schließlich als Wirtshaus genutzt wurde. "Früher", so weiß der junge Turmwirt und mehrfach preisgekrönte Chefkoch des Hauses aus der Chronik zu berichten, "trug es sich im Winter so zu, dass Bauern und Knechte sich beim Turmwirt einschneien ließen. Drei Tage und Nächte wurde gekartet, gelacht, getrunken und gerauft. Und bevor es am Ende auf den beschwerlichen Heimweg ging, hatte ein jeder das Recht auf ein stärkendes Mittagsmahl auf Kosten des Wirtes."

Damit auch das Bodenständige nie zu kurz kommt sind etwa die Kartoffelknödel mit Kürbis, eine einzigartige süß-deftige Mischung, unglaublich locker und bekömmlich. Der Spanferkelrücken mit Fenchelsauce und Gratin von biologischen Lilakartoffeln ist butterzart, das Geschmackserlebnis ebenso interessant wie überzeugend. Auch beim Rest des Menüs könnte man ins Schwärmen geraten, ebenso wie beim Zitieren der erlesenen italienischen und Südtiroler Weinkarte, aus der Chefkellner Othmar Untermarzoner mit Kompetenz und Feingefühl für jeden Gast das Passende herauspickt. Ein Mittagessen oder auch ein festliches Dinner im Hotel Turm sollte man sich auch heute als Südtirol-Reisender auf keinen Fall entgehen lassen, zählt doch die Küche des Hauses zu einer der besten in ganz Italien. Diesen Ruf und die vielfachen Auszeichnungen in renommierten Gastronomieführern hat das Haus Stefan Pramstrahler zu verdanken, der schon mit 14 Jahren nach Paris und später ins Elsass, nach Mailand und in die USA ging, um sein Handwerk von der Pike auf zu erlernen. Was der Küchenchef heute seinen Gästen auf den Teller zaubert, ist eine moderne und originelle Interpretation der Südtiroler Küche.

Und doch gibt es noch ganz andere Dinge, von denen es sich im Hotel Turm zu schwärmen lohnt. Da wäre zum einen die beeindruckende Sammlung von insgesamt etwa 2000 Kunstwerken, die über das gesamte Hotel verteilt ist. Als leidenschaftliche Kunstsammler haben Stefans Großvater und sein Vater, Seniorchef Karl Pramstrahler, über viele Jahrzehnte wunderbare Werke zusammengetragen: Picasso, Otto Dix, Paul Klee, Giorgio de Chirico, Joseph Beuys, Oskar Kokoschka, Renato Guttuso und viele zieren die Räume des Hauses. Sie verbreiten edle Gemütlichkeit ohne jeglichen Kitsch. "Kitsch sieht man im alpenländischen Raum viel zu oft. Mir kommt er nicht ins Haus", so Juniorchef Pramstrahler, der eigentlich als kleiner J unge Goldschmied werden wollte. Sein unverkennbares künstlerisches Talent hat der Hotelier indes im Turm vielfach ausgelebt und dabei ausgeprägten Sinn für Ästhetik bewiesen. Viele der Lampen hat er selbst entworfen und angefertigt, so etwa die aus mehreren aufgeschnittenen Flaschen bestehende Deckenlampe im Weinbad des Wellnessbereichs.

Und damit wären wir auch im neuen Herzstück des Hotels Turm angekommen. Die Bade- und Saunalandschaft wurde erst 2003 komplett umgebaut und erweitert. Was sich heute dem erholungsbedürftigen Urlauber bietet, ist eine Genuss-Oase für Geist und Körper. Da wäre etwa oben erwähntes Weinbad, das man am besten mit dem / der Liebsten genießt. In einem Raum mit weinroten Wänden, bunten Bodenkacheln, unzähligen Kerzen und gedämpfter Musik stehen ein warmer Stein, genauer gesagt ein Silberquarzit, sowie eine ausladende Badewanne bereit. Auf dem warmen Stein bekommt der eine Partner ein Peeling aus Weintrester, Heilerde und Kreide, während der andere in der Wanne bei einem Glas Rotwein die Gliedmaßen entspannt. Anschließend wird gewechselt und am Ende lockert Masseurin Waltraud mit einer wohltuenden Traubenkernölmassage die Muskeln. Mal sanft, mal kräftig wird der gesamte Körper geknetet. Es ist, als hätte Waltraud eine Reihe von hilfreichen Gerätschaften im Einsatz, dabei benutzt sie doch nichts außer ihre wohl geschulten Hände. Ganze zwei Stunden dauert die Prozedur, die Fruchtsäure des Tresters ist ein wirksames Peeling für die Haut, die in den Traubenkernextrakten enthaltenen Polyphenole bekämpfen die freien Radikalen und damit die Hautalterung. Die Behandlung ist so erholsam, dass man sich wünschte, sie wäre doppelt so lang. Um den Genuss noch zu intensivieren, sollte man sich zum Ausklang in die aus echtem Felsen gehauene Salzgrotte legen. Man liegt auf einem Wasserbett, blickt bei abgedunkeltem Licht in den Sternenhimmel, lauscht Vogelgezwitscher und atmet gesunde jodhaltige Luft ein. Das ist Erholung für die Sinne. Wer dagegen ausgefroren und müde von einem Skitag auf der Seiser Alm oder einer Winterwanderung auf die nahegelegene Tuffalm (gratis Rodelabfahrt inbegriffen!) zurückkehrt, den wird wohl als erstes die Fichtensauna locken. Man sitzt auf Natursteinen bei gedämpftem Licht, als akustischen Hintergrund vernimmt man leise indianische Klänge. Bei hoher Luftfeuchtigkeit und mäßiger Hitze wird der Körper langsam auf Fiebertemperatur erwärmt. Fichtenzweige am Boden verströmen ätherische Dämpfe und liefern bei einem Rundgang eine stimulierende Fußsohlenmassage gleich mit. "Alle Anwendungen haben bei uns mit Südtirol zu tun. Sie gehören zu unserer Tradition", erklärt Pramstrahler und weist auf das Heubad hin, das sich bei den Alpenbewohnern bereits seit dem Mittelalter großer Beliebtheit erfreut. Schon Pfarrer Kneipp empfahl Heubäder gegen Rheuma und Ischias sowie zur Entschlackung und Stärkung der Abwehrkräfte. Im Turm können sich die Gäste auf einem Wasserbett in Heu einpacken lassen. Zugedeckt schwitzen sie dann 20 Minuten lang unter den Blättern und Stengeln, während sie die ätherischen Öle des warmen Heus einatmen. Wem diese Angelegenheit zu stachelig ist, der kann auch ein Bad mit Heublumensud und Heukissen im Holzzuber, ein Cleopatrabad mit Milch und Honig oder ein Kaiserbad in der Glockengusswanne nehmen. Dank der warmen Atmosphäre und der vielen liebevollen Details der Badelandschaft entspannen Geist und Körper gleichermaßen. Wenn man schließlich genug "gebadelt" hat, kann man in den geräumigen und lichtdurchfluteten Zimmern und Suiten gemütlich den Abend beginnen. Romantiker allerdings schwimmen noch eine Runde im beheizten Freibad und blicken dabei auf das knapp 2600 Meter hohe Plateau des Schlern, das zum Greifen nah erscheint. "Auch bei der Romantik machen wir keine halben Sachen", sagt Stefan Pramstrahler und grinst, während die Berge im Alpenglühen leuchten. In bisserl Kitsch muss halt doch sein.... Red. gesundheit.com/Susanne Wess

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